Montag, 28. September 2020

Wörtermosaik (1) ...

 Liebe Schülerinnen und Schüler,

liebe Leser des Blogs!

Heute könnt ihr hier den ersten Teil der Geschichte von Danika Sander, Kl. 9, lesen (Siehe auch Beitrag vom 24.09.2020):

»Brotlose Kunst. Wie willst du dich durchs Leben schlagen, wenn du dein Studium abbrichst, um zu schreiben?« 

Ein Stuhl scharrte über den Boden und eine Hand berührte meine rechte Schulter. Es war Weihnachtszeit, mein Vater und ich saßen in einem kleinen Café im Stadtzentrum und tranken Kaffee. Eigentlich wollten wir die letzten Stunden des Wochenendes mit einem Stück Kuchen ausklingen lassen. Jedoch war Papa nicht mal zum Bestellen einer süßen Spezialität gekommen, da hatte ich ihm eröffnet, dass ich mein Studium abgebrochen habe. Ich hörte das geschockte Ausatmen aus seiner Richtung. 

»Wie stellst du dir das vor?« Er klang vorwurfsvoll, aber gleichzeitig wollte er mich nicht verletzen. Und ich wusste genau, was er mit seiner Frage lautlos andeutete. Ja, wie sollte ein Blinder Bücher schreiben? Sicher gab es Möglichkeiten heutzutage, um auch als blinder Autor erfolgreich zu werden. Weitaus entscheidender schien für Papa der Fakt, dass ich womöglich mich verrennen und letztendlich ohne Hab und Gut dastehen würde. 

»Meine beste Freundin hilft mir.« Wir waren uns einig darüber, dass sie schreiben sollte und mir somit die volle Freiheit geben würde, damit ich mich meinen Wörtern widmen könnte. 

»Das ist mir klar. Aber, wie stellst du dir vor, über die Welt zu reden, zu schreiben, wenn du nie etwas von ihr gesehen hast?« Und das war der Punkt, an dem Papa mich nicht mehr verstehen würde. Bestimmt war ihm mein ganzes Verhalten schon sehr fragwürdig, aber auch er war ein sehr offener Mensch, der gerne improvisierte. Genauso verstand er aber auch die Welt außerhalb des Sehens nicht. 

Wenn ich mir Geschichten ausdachte, kreierte ich Bilder. Bilder, die ich nicht bewusst wahrnehmen konnte, aber in meinem Kopf irgendwie ein Ganzes ergaben.  ...

                                                                                                (morgen folgt Teil 2 der Geschichte)

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