... „Roten Ochsen“ (kein Zoobesuch!)
Am 15.03.2023 besuchten wir, die Klasse 10B
und 10C, nach einer entspannten Anreise mit dem Bus die Gedenkstätte „Roter
Ochse“ in Halle (Saale). Die Dauerausstellung befindet sich in einem
Nebengebäude des heutzutage immer noch genutzten Gefängnisses. Sie thematisiert
die Opfer einer politisch motivierten Justiz der Jahre 1933 bis 1945 und 1945
bis 1989. Unmittelbar nach Ankunft führte uns der
Gedenkstättenpädagoge und Historiker Niklas Poppe zum Hörsaal, in welchem er
den Klassen die Geschichte des Gebäudes vortrug.
Im Anschluss daran hat uns Geralf Bochop,
welcher einst selbst mehrere Jahre unter den Methoden der Stasi zu leiden hatte
und sogar selbst Insasse war, von seinen Erfahrungen berichtet. Er schilderte
wie er von der Stasi entführt und bedroht wurde, um als „Inoffizieller
Mitarbeiter“ tätig zu werden. Durch diese Darstellungen konnten wir uns sehr
gut in die damalige Situation hineinversetzten. Herr Bochop nahm sich außerdem
die Zeit all unsere Fragen zu beantworten.
Nach einer kurzen Pause stand die eigentliche
Ausstellung auf dem Tagesplan. Zuerst besichtigten wir die Ausstellung des
Gefängnisses zur Zeit des Nationalsozialismus, welche für uns zwar nicht
themenrelevant, aber dennoch äußerst interessant war. Nach einer halben Stunde
wurden wir in die nächste Abteilung geführt. Diese widmete sich thematisch der
Zeit in der das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) das Gefängnis leitete. Zu
sehen waren beispielsweise die Waffenkammer (Bild 1) und ein Verhörraum (Bild
2). Außerdem waren ein Schachspiel und einige Kartenspiele, die von Insassen teils
aus Brot und Zigarettenschachteln gebastelt wurden, ausgestellt (Bild 3).
Anschließend wurden wir zurück in den Hörsaal geführt, um uns der Analyse einer spezifischen Fallakte eines ehemaligen Insassen zu widmen. In der sollten wir verschiedene Fragen zur Situation, den Gründen der Inhaftierung oder auch dem Haftverlauf beantworten.
Nachdem
wir mit der Auswertung unserer Arbeit circa 14 Uhr die
Gedenkstättenbesichtigung vollendet hatten, brachte uns der Bus wieder nach
Hause, wo wir bei einem plötzlichen Regenschauer den Heimweg antraten.
Der Ausflug war interessant und lehrreich.
Dadurch konnten wir das Wissen aus dem Geschichtsunterricht noch besser
einordnen und nachvollziehen.