Freitag, 20. März 2020

Tag 5 - Faust

Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Leser!
In den nächsten Tagen werden wir uns mit dem "Faust" beschäftigen. Heute gibt es erst einmal eine kleine Einführung von Frau Bochert.
Bleibt/Bleiben Sie gesund
S. Grunert

Johann Wolfgang Goethe: „Faust. Der Tragödie erster Teil“ 

 Wie war das gleich?  Noch nie gehört? 

Dazu gern einige Zeilen: 

„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche ...“ - diese Zeilen kennt wohl jeder, gelten sie doch als eines der schönsten Frühlingsgedichte der Deutschen. Aber das ist falsch. Der Text gehört zu einem Monolog aus „Faust. Der Tragödie erster Teil“. Goethe arbeitete 60 Jahre lang, also fast sein ganzes Leben, an diesem Drama. Er verwarf, änderte, ergänzte immer wieder die Geschichte um seine Hauptfigur.

Heinrich Faust, ein mittelalterlicher Gelehrter von etwa 60 Jahren, war unzufrieden und das trotz Doktortitel. Schmerzlich wurde ihm bewusst, dass er nicht erkennen könne, was die Welt im Innersten zusammenhalte (vgl. „Nacht“). Aus diesem Grund war er bereit, alles zu versuchen, auch die verbotene Hinwendung zur Magie. Sein Gegenspieler Mephistopheles hatte bereits eine Wette mit dem Herrn abgeschlossen, um Faust, den Vertreter der Menschheit, vom „rechten Wege“ abzubringen. So kommt es zu ihrem folgenschweren Zusammentreffen. Durch Begegnungen mit „der großen und der kleinen Welt“, mit Wein und Weib will Mephisto Faust beeindrucken.

Am Ende liest sich das Drama wie ein Krimi: Gretchens Mutter vergiftet, Gretchens Bruder im Handgemenge erstochen, Gretchen geschwängert und zurückgelassen, die dann ihr Kind tötet, langsam dem Wahnsinn verfällt und auf ihren Henker wartet.

An all dem ist Faust – natürlich von Mephisto geführt – beteiligt. Unheilvoll wirkt sich ihr Pakt auf die Menschen ihres Umfeldes aus. Am Ende wird Gretchen, später auch Faust „gerettet“. Schon im „Prolog im Himmel“ hatte der Herr seine Überzeugung geäußert: „Es irrt der Mensch, so lang er strebt“.

Faust muss seine Irrtümer teuer bezahlen. Für uns bleibt ein Drama, das den suchenden und strebenden Menschen zeigt, und das ist es doch, was uns Menschen ausmacht.

Für mich ist der „Faust“ immer noch eines der Theaterstücke mit Tiefgang und Aussage, das jeder kennen sollte.

U. Bochert

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