Treffpunkt 8.00 Uhr auf dem Bahnhof
Köthen. Alle sind da – bis auf zwei Schüler. Laut Aussage der anderen ist der
eine krank und der andere steigt später zu. Entgegen der Absprache habe ich
natürlich keine Information. Wenn das so weitergeht, kann ich mich jetzt schon
warm anziehen!
Wir gehen zum Bahnsteig und plötzlich
bleiben alle im Tunnel stehen: ‚Wohin müssen wir denn?‘ Auweia – die können
keine Fahrpläne lesen. Na, das kann ja noch heiter werden!
Halle Hbf: ‚Wie geht‘s denn jetzt
weiter?‘ - OK, ich gehe dann mal vornweg. Eigentlich war klar, dass wir
Richtung Markt gehen und dann einen kleinen Stadtrundgang machen. Aber
offensichtlich kennt sich keiner aus.
Obszöne Statuen und fragwürdige
Geschäfte rechts und links passieren wir erfolgreich und kommen dann an unsere
erste Station. Die Verantwortlichen sind gut vorbereitet und können auch im
Folgenden wesentliche Informationen zu Ulrichskirche, Händel-Denkmal,
mdr-Funkhaus, Händel-Halle, Evang. Hochschule für Kirchenmusik, Neuem Theater,
Opernhaus und Steintor-Varieté vermitteln. Kompliment – das ist lobenswert! Und
trotz miesen Wetters (Es nieselt die ganze Zeit!) trotten auch alle brav mit...
Jetzt geht‘s zurück zum Händel-Haus.
‚Händel – der Europäer‘ und ‚Historische Musik-instrumente‘ sind die
Ausstellungen, die mit entsprechenden Aufgaben ab 10.00 Uhr besichtigt werden
sollen. Übrigens – ich bin allein mit 22 Schülern und hier gibt es viele
verschiedene Ausstellungsräume. Mir geht die Muffe! Werden die Kindelein die
Exponate, die z.T. ausprobiert werden können, zerlegen oder missbrauchen? Ich
vertraue nicht jedem uneingeschränkt. Aber nach ca. einer Stunde kommt eine
Museumsmitarbeiterin zu mir und meint, ich könne stolz auf meine Schüler sein.
Sie seien sehr diszipliniert. Mir fällt ein Stein vom Herzen!
Ich gebe den Exkursionsteilnehmern
anschließend Zeit, sich auf dem Markt etwas zu essen zu besorgen, und stelle
die Aufgabe, sich um 11.50 Uhr am Händel-Denkmal wieder einzufinden. Die
meisten gehen erst einmal in die falsche Richtung. Aber dank Google-Maps sind
dann alle (fast) pünktlich am Treffpunkt, sodass wir um 12.00 Uhr im
Beatles-Museum sind.
Hier werden wir (wie immer) sehr
freundlich begrüßt und nach der positiven Erfahrung im Händel-Haus genieße ich
in Ruhe meinen (spendierten) Kaffee, während die Schüler mit Fragebögen die
Ausstellung durchschreiten. Ich geselle mich dann bald zu ihnen und werde vielfach
zu den unterschiedlichen Antwortmöglichkeiten befragt oder helfe bei der
Bedienung der Wi mit Beatles-Titeln. Es macht richtig Spaß, durch die Räume mit
den extrem vielen Exponaten zu gehen! Am Ende sehen wir noch verschiedene
Filmsequenzen zu den Beatles und einige Schüler kommen zu der Erkenntnis, hier
doch einmal mit ihren Eltern oder Großeltern herkommen zu müssen! Mein Gott,
was bin ich alt!
Nach der Auswertung und
Preisverleihung für das Quiz jage ich meine Schüler zum Bahnhof: ‚Man braucht
mindestens 30 Minuten zu Fuß und der Zug wartet nicht auf uns! Es könnte knapp
werden.‘ Ich selbst muss noch etwas warten, um die Materialien (Quizbögen,
Quittung, Fotos) zu erhalten. Nervös schaue ich ständig auf die Uhr. Da sagt
mir die Museumsmitarbeiterin, ich solle mir keine Sorgen machen. Die Schüler
seien doch so artig, das würde schon alles klappen.
Ich ‚renne‘ zum Bahnhof und
tatsächlich sind alle da. Wir können noch in Ruhe bei McDonalds Bestellungen
aufgeben und zum Bahnsteig schlendern.
In Köthen angekommen, lächeln alle und
verabschieden sich freundlich von mir. Und weil in beiden Museen gesagt wurde,
man freue sich schon auf unseren Besuch im nächsten Jahr, kann auch ich ganz
breit grinsen…
DANKE an
meine Schüler!!!
Angela Groß
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